Friedrich Vollborn - Erlebtes (IV): vom 16.03.1814 bis mit 02.01.1816
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Vollborn stand 1814/15 als Sousleutnant beim 3.Bataillon des sächsischen Grenadier-Regiments. Er machte im Rahmen dieser Einheit den Feldzug von 1814 und die Besetzung Frankreichs 1814/15 mit. Am 2. Mai 1815 gehörte Vollborn zu dem Teil seines Bataillons, der die Wache hatte. Diese Wache war der einzige Truppenbestandteil des Grenadier-Regiments, der in Folge der Ereignisse von Lüttich nicht entwaffnet wurde und sogar als Leibwache des Fürsten Blücher fungieren durfte.
Mit der Teilung der Armee 1815 wird Vollborn ins 1. Linien-Regiment versetzt und erhält Bautzen als Garnison.
Ergänzt werden die Erinnerungen durch die Platzierungslisten der Offiziere des 3.Grenadier-Bataillons vom November 1813 und Mai 1815.
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(Homann)
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1) Tagebuch vom 16n März 1814 bis zur Besetzung der Festung Jülich, den 20n Mai 1814
__________
Den 16n März marschierte das zugehörige Grenadier-Bataillon nach Solre sur Sambre u. wurde daselbst in Allarmhäusern untergebracht. Die Feldwachen wurden gegen Maubeuge ausgestellt
Den 17n März wurden 2 Compagnien Verstärkung zu einem Gefangenentransport von 1400 Mann bis nach Mons gegeben.
Den 18n März wurde eine Demonstration gegen Maubeuge gemacht; das Bataillon übernachtete in Redigni in Allarmhäusern; ich kam auf Feldwacht.
Den 19n März Bivouac bei Ferrier la grand. Die Compagnie kam auf Feld- und Batteriewacht.
Den 20n März die Compagnie wurde zu einer Recognoszirung gegen Hautemont verwendet u. dann zur Deckung beim Schlagen einer Brücke über die Sambre gebraucht. Nach Vollendung derselben besetzte eine Compagnie vom 2n prov. Regiment (2) diese Brücke u. die Compagnie marschierte auf den Bivouac des Bataillons bei Cerfontain.
Den 21n März /: Montag :/ rückte das Grenadier-Regiment sehr früh in das Thal, wo die Gebäude der Gewehrfabrik von Maubeuge befindlich sind, mithin gegen diese Festung u. in deren Schußbereich vor. Auf der, zwischen der Festung u. der Gewehrfabrik liegenden Höhe befand sich ein verschanztes Lager, welches Heute Nachmittag von uns genommen werden sollte u. zu welchem Angriffe 2 Compagnien unseres Bataillons unter den Major v.Spiegel – in die linke Flanke – nach Haumont detaschirt wurden. Dieser hatte, wie sich späterhin ergeben wird, den Befehl, Nachmittags um 3 Uhr vorzurücken u. den gleichzeitig von uns erfolgenden Angriff in der linken Flanke zu sichern.
Der Feind hatte unseren Aufenthalt im Thale entdeckt u. beschoß uns heftig aus grobem Geschütz, hatte aber unterlassen, die aufgesetzten Strohfinnen in die Festung zu schaffen, hinter denen wir Schutz suchten u. fanden.
Früh gegen 11 Uhr kam der Herzog von Sachsen (3) Weimar – Commandeur des 3n deutschen Armee-Corps, wozu wir uns zählten – auf einem sogenannten Wurstwagen bei uns an, fuhr bis gegen das verschanzte Lager vor, ließ aber seinen Kutscher eiligt wieder umdrehen, als der größte Theil der Festungskanonen auf seinen, wahrscheinlich für ein Kanon gehaltenen Wurstwagen ihr Feuer richteten; er selbst sprang vom Wagen u. zog es vor, in dem Chaussée-Graben seinen Rückzug anzutreten. – Durch diese nutzlose Rekognoszierung blieb mancher brave Grenadier, indem die Kugeln in unser Versteck